Vom Weiterführen der Hahner Chroniken                         Dieter Ochs-Wedertz  

 

Viele werden sich Fragen was ist eigentlich eine Chronik und wer schreibt die überhaupt?

 

Da gibt es drei Versionen.

1.  die umgangssprachlich genannte Ortschronik als gesammeltes Werk der Geschichte eines Ortes über mehrere Jahrhunderte.

2. die Dorfchronik im engeren Sinne die festhält, was in einem Dorf oder einer Stadt alles im Laufe eines Jahres so stattgefunden hat.

3.  die Schulchronik, die mit der Abschaffung der Dorf - und Volksschulen ein Ende fand.

 

Die Grundlage zum Führen einer Dorf - u. Schulchronik war eine Verfügung der Regierung vom 22.08.1894. Abgedruckt im Röhricht: Bestimmungen der Volks- und Mittleren Schulen im Reg-Bez. Koblenz Seite 219.

Der Lehrer in den Dörfern hatte die Aufgabe, das Geschehen der Schule und das Geschehen im Dorf in einem Buch gemeinsam aufzuzeichnen.

Um 1931 kam eine behördliche Änderung. So musste der Lehrer die Aufgabe der Aufzeichnung des Dorfgeschehens an eine vertrauenswürdige Person aus dem Dorf, die vom Ortsbürgermeister benannte wurde, weitergeben. (s. dazu mein Beitrag im Heimatjahrbuch 2001 – Vom Führen der Hahner Chroniken; und unter: https://hgv.dorf-hahn.de) In dieser neuen Form der Dorfchronik sollten auch die Dorfgeschehnisse aus vergangener Zeit ihren Eintrag finden.

Nach dem Krieg waren viele dieser neuen Dorfchroniken, aus welchen Gründen auch immer, verschwunden. So auch in Hahn.

Die Schulchroniken wurden aber von den Lehrern-innen bis zur Auflösung der allgemeinen Dorf - und Volksschulen weitergeführt. Das war in Hahn bis 1970. Diese Schulchronik liegt dem Verfasser in Kopie und von der altdeutschen Schrift in die Heutige von seinem Vater Helmut Ochs übertragen, vor.

Sie wurde im Rahmen der Weiterführung der Hahner Chroniken vom Verfasser abfotografiert und zu einem Buch zusammengeführt. (s. Foto 3)

Nach dem 2. Weltkrieg begann der damalige Bürgermeister Hermann Keim um 1950 wieder in einem neuen Buch mit den Aufzeichnungen der Hahner Dorfchronik. Er arbeitete die Jahre ab dem 02.01.1945 auf und führte die Dorfchronik bis 1968.

Sein Nachfolger als Bürgermeister, Gustav Wendel, schrieb von 1969 bis zu seinem Dienstende 1990.

Seit dieser Zeit führt Dieter Ochs-Wedertz die Dorfchronik von Hahn weiter.

Durch die unglaublichen Neuerungen in der Technik, den Fortschritt in der Digitalisierung und die fast unendlichen Möglichkeiten der Veröffentlichungen, war es nicht mehr möglich, die Geschehnisse im Ort handschriftlich in das bestehende Buch einzutragen.

Da der Heimat - und Geschichtsverein Dorf Hahn, unter der Leitung des Verfassers, sich zur Aufgabe gemacht hatte, eine neue Form der Dorfchronik zu entwickeln, wurden folgende Maßnahmen zur Einführung einer digitalen Version durchgeführt:

Die Dorfchronik von 1945 bis 2006 wurde abfotografiert und in einem Fotobuch neu zusammengestellt. (s. Foto 2)

Die Eintragungen ab 2007 werden in Farbe ausgedruckt, einlaminiert und auf einer externen Festplatte gespeichert. Beide Speichermedien werden in einen speziellen Holzaktenordner aufbewahrt. (s. Foto 1)

Dieser originelle Eichenholzordner ist in Handarbeit von Daniel Wedertz erstellt worden.

Durch die einzigartige Beschriftung im Brandverfahren durch den Künstler Heinrich Schell ist dieser Ordner ein Schmuckstück, das nun mit historischen Beiträgen aus der Gemeinde befüllt werden kann.

 

Beiden Hahner Bürgern ein herzliches Dankeschön für diese hervorragende ehrenamtliche Arbeit!!

Damit ist die Dorfchronik Hahn auf dem neuesten Stand der Technik und kann jedes Jahr digital auf Festplatte und in Schriftform ergänzt werden.

Es bleibt aber zu hoffen, dass es auch in Zukunft Menschen gibt, die diese doch recht zeitaufwendig Arbeit fortführen.

Es wäre interessant zu wissen, in welchen Gemeinden überhaupt noch eine Dorfchronik geführt wird. Meine Mailadr.: DOW.hahn@t-online.de

 

 

 

 

 

 

Foto 1    Holzordner für die neue Dorfchronik
Foto 2    Kopie der Dorfchronik 1945 bis 2006

Foto 3    Kopie der Schulchronik

 

 

 

 
   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto 3   Kopie der Schulchronik 1830 bis 1970